03/03/2025 0 Kommentare
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?
# Schlaubetal

Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete? Lk 24,32
Liebe Gemeinde, der Wochenspruch April aus dem Lukasevangelium rührt mich auf unterschiedliche Art und Weise an. Kurz möchte ich Ihnen den Kontext dieses Verses skizzieren: Es ist der dritte Tage nach Jesu Kreuzigung, die Frauen sahen schon den Engel am Grab und erhielten die Botschaft, dass Jesus lebe. Die Männer wollten sich selbst überzeugen, glaubten aber nicht, da sie Jesus nicht sahen. Jesus geht darum mit zwei Jüngern, den „Emmausjüngern“, einen Stück Weg. Die Jünger erkennen ihn nicht. Jesus wiederum gibt sich vorerst auch nicht zu erkennen, sondern legt auf dem Weg die Schriften, vor allem die Propheten, aus. Er erklärt den beiden, was diese über den Messias, also ihn selbst sagen. Aber die Jünger bleiben – wie so oft – unverständig. Erst, als er mit den beiden das Brot bricht, werden „ihre Augen aufgetan“. Und dann rattert es bei den beiden: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns sprach, als er uns die Schriften öffnete? Die beiden hatten Jesus in ihrem Inneren bereits erkannt, aber ihr rationales Unverständnis über die ausgelegten Worte hatten dieses Gefühl, dieses brennende Herz, überdeckt. Wie mag der Auferstandene wohl ausgesehen haben? Wie gerochen? Er muss ganz und gar verwandelt, fremd geworden sein. Aber sein Charakter, sein Charisma, seine mitreißende Art, andere sprichwörtlich in Flammen zu setzen, ist geblieben.
Wenn wir von dieser Erde gehen und auferstehen, dann ändert sich womöglich alles Äußere an uns, sodass man uns daran nicht mehr erkennen kann, selbst die Menschen, die uns ganz nah waren. Aber unser Inneres, das – so lese ich diese Bibelverse – wird bleiben. Mir gibt es Anstoß, bereits jetzt zu überlegen, was ich für das „Danach“ in meinem Innern konservieren möchte. Und gleichzeitig noch aufmerksamer für das Innere, das „Zwischen den Zeilen“ zu sein in der Kommunikation mit meinen Mitmenschen. Und am Ende bleibt mir auch nach der schweren Karwoche die Zuversicht: Wir sehen uns sicher wieder! Verwandelt und doch im Herzen erkannt.
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