02/07/2024 0 Kommentare
Amman, Museum, arabische Köstlichkeiten - 4.5.
Amman, Museum, arabische Köstlichkeiten - 4.5.
# Jordanienreise 2022

Amman, Museum, arabische Köstlichkeiten - 4.5.

Amman ist Jordaniens Hauptstadt mit fünfeinhalb Millionen Einwohnern. Ganz bezaubernd wie sich die Häuser ringsum an die Hügel schmiegen. Man muss gut zu Fuß sein, um hier in der Stadt dies und das zu erledigen. Wir haben einen Reisebus, das ist ja auch nicht schlecht. Biblisch reisen allerdings ist das eher nicht...
Der Hügel in der Mitte ist nicht unbedingt der größte. Auf ihm findet man Höhlen aus der Bronzezeit, Reste des ammonitischen Palasts, des römischen Herkules-Tempels, einer byzantinischen Basilika, sowie einer Moschee und eindrucksvollen Zisterne aus umayyadischer Zeit.
Wir schauen uns das alles an und wissen nicht wohin mit unseren Blicken: in dieses oder jenes Jahrhundert. Wieviel Hochkulturen sich hier gegenseitig abgelöst haben, während unsere Vorfahren in Germanien noch frierend auf den Bäumen hockten. Von den filigranen Überresten genau dieser Kulturen erzählt auch das Archäologische Museum auf dem Gelände. Zweitausend Jahre alte Öllampen, Skulpturen, manchmal sogar Textilien, Spielzeuge.
Die Bibelgeschichte, die uns hier beschäftigt, ist die Geschichte von David, Urija und Bathseba.

Anschließend schauen wir das römische Theater an. Es hat drei Ränge und gehört damit zu den größten seiner Art, die man bisher gefunden hat. Im sog. akustischen Zentrum rufen wir was in die Runde. Auf dem Boden markiert ein Kreuz diesen Punkt. Die Römer wussten Bescheid.
Im Nationalmuseum gibt es anschließend Gelegenheit, die wilde Jagd durch die Jahrhunderte sacken zu lassen, Zahlen und Fakten ein wenig zu sortieren. Wir durchstreifen fasziniert die Ausstellung, drücken auf Knöpfe und lassen einen Computer unsere Namen in Phönizisch und Aramäisch aufschreiben. Hier schauen wir die berühmten Ain-Ghazal-Statuen an. Sie sind achteinhalbtausend Jahre alt und sind die frühesten erhaltenen großformatigen Darstellungen des Menschen überhaupt. In dem dunklen Ausstellungssaal wirken sie mystisch, erzählen von einer ganz anderen Zeit. Sie lassen uns ratlos zurück und abermals demütig gegenüber all den Menschen, die früher lebten als wir.
Zum Schluss bestaunen wir die berühmte Kupferrolle aus Qumran, eine Schatzkarte offenbar. Sie ist die letzte Qumranrolle, die in Jordanien verblieben ist.
Ahamed führt uns zum Mittagessen in sein Stammlokal. Es war wie immer unglaublich gut. Wir verbeugen uns vor der arabischen Küche. Schon das Essen alleine ist die Investition und die Strapazen dieser Reise wert gewesen. Nachmittags sind wir auf eigene Faust in Amman unterwegs und genießen das Leben auf den Straßen: auch noch der dritte Tag des Zuckerfestes wird wir verrückt gefeiert. Auf dem Rummel ist eine Menge los und so erweckt unser europäisches Aussehen gar nicht so viel Aufmerksamkeit. Der Tag geht zuende. Er war so voll wie die Stadt: wie ein ganzes Leben.
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